Kindertraum

Mörderischer Antritt. Bergetappe. Atemloses Glück. Langes Dribbling. Tor. Jubel. Auf den letzten Metern niedergerannt. Sieg. Das Stadion tobt. Die großen Siege der Kindheit spielten im Kopf. Und dann: Pechstein. WADA. IAAF, Dopingkommissionen.Die Massenfaszination des Sports, die die Professionalisierung überlebt hat, wird möglich durch den übersteigenden Gedanken des Kindes. Das kann ich auch: Sprinten, Tor schießen, Armin Hary oder Mesut Özil sein, so gefeiert werden. Aber das Kind wird klug und ahnt: All das geht nur, wenn ich dafür gespritzt und gedopt werde. Diesen Preis zahlt der, der sich in die Maschinerie begeben hat – nicht der, der träumte. Der, der träumte, wendet sich langsam ab. Er will gefeiert werden als ehrlicher Held, als dessen Möglichkeit. Und nicht als zugefixtes, ausgelutschtes und verwertetes Monster.

Die Faszinationen nehmen ab. Und der unbescholtene Fußball? Bald…