So viel Wortklauberei muss sein: Das Klima, zum Beispiel, kann man nicht bestreiken. Überhaupt Streik. Es hat eine lange Tradition und das Verhalten, das entsprechend bezeichnet wird, ist immer wieder domestiziert worden – durch Übereinkünfte, Gesetze , Tarifverträge.
Eine blöde Frage: Dürfen wir streiken? Und diese Erlaubnis soll dann womöglich von denen gegeben werden, die bestreikt werden (die Elterngeneration und deren klimaschädliches Verhalten) oder den Streik verhindern wollen (z.B. Schulleiter/innen). Die Geschichte der Arbeiterbewegung zeigt schmerzlich: Wenn man streikt, dann muss man so streiken, dass keine Sanktionen zu erwarten sind. Oder aber: Man nimmt sehenden Auges die Folgen auf sich. Ist man dazu nicht bereit oder nicht in der Lage, sollte man die Tat nicht mit dem Wort veredeln.
Es ist wohlfeil, die Gewalt der Wörter zu nutzen, nicht aber die Gewalt der Tat (nicht verwechseln mit der „Tat der Gewalt“) einzusetzen.